Wie wurde ich Imker?

 

Nach der Schulzeit absolvierte ich eine Gärtnerausbildung im Prinz-Georg-Garten in Darmstadt mit Schwerpunkt Zierpflanzenbau. Es handelte sich um einen Barockgarten in dem neben Rosen und Rabatten auch Kräuter, Obstbäume und alte Gemüsesorten angebaut wurden, denen zu der Zeit mein Hauptinteresse galt.

Auch bei uns Zuhause wurde immer sehr viel selbst angebaut. Da wuchsen Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Äpfel, Birnen, jegliche verschiedene Beerensträucher, Kräuter und diverse Gemüsearten in Hülle und Fülle. Im Spätsommer wurde eingekocht und Saft gemacht. Das Jahr über aß man, was im Garten gerade so wuchs und erntereif war. Schon früh lernte ich auf Streifzügen durch die Natur, die ich meist an Sonntagen mit meinem Vater unternahm die verschiedenen Feldfrüchte und Getreidearten zu unterscheiden. Ebenso Bäume und Sträucher am Wegesrand. Spurenlesen im Schnee und Matsch. Tiere beobachten. Raubvögel an ihrem Flugbild zu unterscheiden. Still zu stehen und zu lauschen.

Während meiner Ausbildung bei der Arbeit auf dem Feld und beim Unkrautjäten in den Blumenbeeten erwachte mein Interesse an Insekten. Besonders gerne beobachtete ich Hummeln und Bienen. Oft ließ ich eine auf meine Hand krabbeln um sie eine Weile aus der Nähe zu beobachten.

Nach meiner Ausbildung war ich viel auf Reisen, ausgedehnten Wanderungen, Sportklettern und Kanufahren in Skandinavien, Süd Europa, Marokko und in der Schweiz. In der Zeit zwischen meinen Reisen arbeitete ich immer wieder im Garten-& Landschaftsbau und entschied mich mit 24 Jahren zum Wagenleben um unabhängiger und näher an der Natur leben zu können. Auch gründete ich mein eigenes Unternehmen um selbständig zu arbeiten und mir meine Zeit besser einteilen zu können. Außerdem beschloss ich einen Imkerkurs zu belegen um mehr über die Honigbiene zu erfahren.

1 Jahr lang begleitete und arbeitete ich mit zwei erfahrenen Imkerinnen an ihrem Bienenstand. Mit viel Geduld und Hingabe lehrten sie mich die Grundlagen der Imkerei und führten mich behutsam an den Bien, als ganzheitliches Wesen herran. Zum Abschluss bekam ich von Ihnen zwei Bienenvölker die wir gemeinsam aufgezogen hatten. Der Grundstein für meine eigene kleine Imkerei war somit gelegt.

Seither arbeite ich daran meine Hobbyimkerei mit derzeit 27 Wirtschaftsvölkern weiter auszubauen und

immer mehr über die Honigbienen, ihre Bedürfnisse und ihr Wesen zu lernen, um eine möglichst Bienengemäße Imkerei führen zu können.

Im Jahr 2018 zog ich von Zwingenberg an der Bergstraße in den Luftkurort Lenzkirch im Hochschwarzwald. Dieser ist geprägt von wunderschönen Wildblumenwiesen, Bergen, klarem wohlschmeckendem Quellwasser, schönen Tälern, Hochmooren und natürlich jede Menge Wald. Der Umzug der Imkerei in eine völlig andere Landschaft mit ganz anderem Bewuchs und anderem Klima, stellt mich vor einige Herrausforderungen, was aber durchaus Freude macht und mir die Möglichkeit gibt mich weiter zu entwickeln und neues dazu zu lernen.